Dieser Artikel richtet sich an Entscheidungsträger und Führungskräfte, deren Meinung viel Gewicht hat.
Egal worüber wir uns im Freundeskreis oder unter Kolleg*innen unterhalten, wir haben sofort eine Meinung. Auch wenn wir keine näheren Informationen zu dem speziellen Thema haben, ist unsere Sicht der Dinge schnell fest in Stein gemeißelt. Das hat mit unseren neurobiologischen Wahrnehmungsmechanismen (1) und der Affektheuristik (2) zu tun. Wir haben im Zusammenhang mit aufgenommenen Sinneswahrnehmungen sofort ein spontanes Gefühl entweder ein positives oder ein negatives, das gefällt mir oder es gefällt mir nicht.
Der Hintergrund ist: unser Gehirn will vermeiden, dass wir von Informationen aus der Umwelt überfrachtet werden und es sorgt dafür, dass wir aus archaischen Überlebensgründen eine schnelle Einschätzung der aktuellen Situation erlangen. Es reduziert die aufgenommenen Reize, soweit es nur irgendwie geht. Darum entscheidet das Gehirn innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob eine Sinneswahrnehmung bekannt oder neu, wichtig oder unwichtig ist. Unwichtiges bleibt im Verborgenen. Bekannte und relevante Sinneseindrücke werden von vorbewussten Routinen abgehandelt. In das Bewusstsein gelangen nur neue, potenziell wichtige Wahrnehmungen. Bei unbekannten und wichtigen Sinneseindrücken wird auch das Langzeitgedächtnis aufgerufen. Dabei stellen sich entsprechende Gefühle ein. (weiter lesen)